Die Stadt aus Kindersicht

GEWOBA-Architekturwettbewerb „ungewöhnlich wohnen - Kinder in der Stadt“ geht in die dritte Runde: Grundschüler*innen aus Lüssum präsentieren ihre Ergebnisse für eine kindgerechte Stadt.

Kinder in der Stadt sind alles andere als ungewöhnlich. In Deutschland leben 90 Prozent aller Kinder in Städten. Deren Lebensraum ist fortwährend Veränderungen unterworfen – unter anderem durch neue Familienkonstellationen oder den Wegfall von Frei- und Bewegungsflächen in verdichteten städtischen Räumen. Wie sollten vor diesem Hintergrund kindgerechte Wohn- und Lebensräume in der Stadt aussehen? Wo spielen und bewegen sich Kinder? Welche Anforderungen an Sicherheit sind zu gewährleisten? Und wie sehen die Kinder ihre Stadt?

Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt der Architektur-Wettbewerbsserie „ungewöhnlich wohnen“, die die GEWOBA mit der diesjährigen Themenstellung „Kinder in der Stadt (uw KidS)“ausgelobt hat. Innerhalb von drei unterschiedlichen Wettbewerbsformaten sollen kindgerechte Wohn- und Lebenskonzepte für insgesamt fünf unterschiedliche Grundstücke in Bremen entwickelt werden. Als besondere Experten in eigener Sache werden Kinder in den Ideenprozess miteingebunden. Ein Bearbeitungsbereich des Wettbewerbs ist die Lüssumer Heide in Bremen-Nord.

Vergangenen Dienstag präsentierten Schüler*innen der vierten Klasse der Tami-Oelfken-Schule den teilnehmenden Architekt*innen, wie sie sich einen kindgerechten Stadtteil vorstellen. „Trotz Coronabedingungen im ersten Halbjahr 2020 ist es gelungen, unter Federführung der Masterstudentin der Humangeografie der Universität Bremen, Katharina Bermpohl, und in Kooperation mit der Tami-Oelfken-Schule eine Kinderbeteiligung durchzuführen“, erzählt Corinna Bühring, GEWOBA-Architektin, die den Wettbewerb organisiert und leitet: „Die Kinder haben mit Frau Bermpohl Stadtteilstreifzüge unternommen und ihre Ergebnisse mithilfe von Zeichnungen und Fotos  festgehalten.“ Besondere Orte, die die Kinder mögen, sind unter anderem zum Fahrradfahren und Fußballspielen das „Grüne Band Lüssum“ und der erst kürzlich eröffnete neue Hoodtrainingsplatz. Kulturelle Angebote wie eine Kinderbibliothek oder eine Musikschule fehlen aus Sicht der Kinder im Ortsteil, ebenso ein Schwimmbad. Als unwirtlichen Raum nehmen die Kinder den Vorplatz vor der Brückenquerung über die B74 am Ende der Lüssumer Heide wahr. „Diese ersten Eindrücke zeigen uns, welche konkreten Wünsche die Kinder an ihr Umfeld haben, wie sie ihr Quartier wahrnehmen und wo Handlungsbedarf besteht. Durch ihren Ideen und Vorschläge nehmen sie so Einfluss auf die zu erwartenden Planungen“, sagt Corinna Bühring.

Wohnungs-Schnellsuche