GEWOBA-Vorstand zieht positive Bilanz für 2024

Die GEWOBA zieht eine positive Bilanz für das Geschäftsjahr 2024 und präsentiert eine solide wirtschaftliche Entwicklung. Bei einer Bilanzsumme von 1.798,2 Millionen Euro (2024: 1.717,6 Millionen Euro) hat Bremens größtes Wohnungsunternehmen einen Jahresüberschuss von 31,2 Millionen Euro erwirtschaftet, teilten die Vorstände Anja Passlack und Dr. Christian Jaeger am Donnerstag mit. Damit konnte das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr (27,6 Millionen Euro) erneut gesteigert werden. Nach einer Zuführung von 15,43 Millionen Euro zu den Gewinnrücklagen verbleibt zum 31. Dezember 2024 ein Bilanzgewinn von 15,75 Millionen Euro, der als Dividende vollständig an die Anteilseigner ausgeschüttet wird. Hauptgesellschafterin der GEWOBA ist die Stadt Bremen mit einem Anteil von 75,1 Prozent, knapp ein Viertel der Aktien halten die Sparkasse Bremen sowie die Weser-Elbe Sparkasse.
Zusammen mit der Bilanz präsentierten die GEWOBA-Vorstände auch den digitalen Jahresbericht, der unter berichte.gewoba.de veröffentlicht ist.
GEWOBA vergrößert Mietwohnungsbestand kontinuierlich durch Neubau
43.060 Mietwohnungen (Stand 31.12.2024) gehören zum Portfolio der GEWOBA – 202 mehr als im Vorjahr. Bereits seit Jahren erweitern die eigenen Neubauaktivitäten den Wohnungsbestand stetig. Dazu hat im Berichtsjahr zusätzlich auch der Ankauf von rund 90 Einheiten in der Neuwieder Straße 3 in Bremen-Osterholz beigetragen. Insgesamt verteilen sich die Wohnungen auf die drei Standorte Stadt Bremen (33.322 Wohnungen), Bremerhaven (8.431 Wohnungen) und auf das niedersächsischen Oldenburg (1.307 Wohnungen). Mit einer Leerstandsquote von 0,61 Prozent (Bremen 0,54 Prozent, Bremerhaven 0,90 Prozent, Oldenburg 0,50 Prozent) sind die Mietwohnungen der GEWOBA nahezu vollständig vermietet. Auch die nach wie vor geringe Fluktuationsquote von 7,07 Prozent (Bremen 6,41 Prozent, Bremerhaven 9,39 Prozent, Oldenburg 9,03 Prozent) zeigt, dass es weiterhin nur wenig Bewegung auf dem Mietwohnungsmarkt gibt.
Die durchschnittliche Nettokaltmiete der GEWOBA beträgt zum 31. Dezember 2024 insgesamt 6,80 Euro pro Quadratmeter (2023: 6,64 Euro). Dabei entwickeln sich die Teilmärkte unterschiedlich: In der Stadt Bremen beläuft sich die durchschnittliche Nettokaltmeter auf 7,09 Euro pro Quadratmeter (2023: 6,94 Euro), in Bremerhaven liegt sie bei 5,42 Euro (2023: 5,27 Euro) und in Oldenburg bei 7,65 Euro (2023: 7,39 Euro).
In der Stadt Bremen sorgt seit dem 1. Januar 2024 die Einführung des qualifizierten Mietspiegels für mehr Transparenz. Er bildet die ortsübliche Vergleichsmiete ab und ist die Grundlage für die geltende Mietpreisbremse. „Wir bewegen uns mit unserer durchschnittlichen Nettokaltmiete von 7,09 Euro pro Quadratmeter leicht unter dem Preisniveau des Mietspiegels. Dieses liegt für die GEWOBA bei durchschnittlich 7,12 Euro pro Quadratmeter“, ordnet Anja Passlack die Bremer Mieten des Unternehmens ein.
Gute Aussichten für rund 250 Bewohner*innen:
GEWOBA modernisiert ehemalige Problemimmobilie Neuwieder Straße 3
Heruntergewirtschaftet und mit einem enormen Instandhaltungsstau hat die GEWOBA zum 1. Januar 2024 die insgesamt 93 Wohnungen in der Neuwieder Straße 3 im Bremer Ortsteil Osterholz-Tenever übernommen. Mit Hilfe der Stadt Bremen hat das Unternehmen sie aus einem privaten Immobilienfonds herausgekauft und wird sie nun bis Ende 2026 rundum modernisieren. „Auch dabei unterstützt uns die Stadt mit Fördermitteln“, erklärt Dr. Christian Jaeger. Der GEWOBA-Vorstand beschreibt weiter: „Rund 15 Millionen Euro investieren wir in neue Bäder, Aufzüge und die technische Infrastruktur einschließlich der Elektro- und Versorgungsleitungen sowie der Brandmeldeanlage. Zudem erneuern wir die Fassade, die Fenster und das Dach und nehmen die Tiefgarage wieder in Betrieb.“ Mit 6,80 Euro pro Quadratmeter wird sich die Miete auch nach den umfangreichen Sanierungsmaßnahmen im preisgünstigen Segment bewegen.
GEWOBA als Treuhandverwalterin in der Robinsbalje in Huchting
Rund 80 Mieter*innen aus zwei Gebäuden in der Robinsbalje im Bremer Stadtteil Huchting mussten 2024 zeitweise ohne Heizung auskommen. Der Eigentümer der Immobilien hatte Rechnungen nicht mehr gezahlt. Die Stadt schritt ein. Auf Grundlage des Wohnungsaufsichtsgesetzes ordnete sie erstmals eine zeitweilige Enteignung an und beauftragte die GEWOBA ab Juni 2024 mit der treuhänderischen Verwaltung der Wohnungen. Anstelle und auf Kosten des Eigentümers, einer Immobiliengesellschaft aus München, kümmerte sich das Wohnungsunternehmen um die Versorgung mit Strom und Wasser und stellte die Bewohnbarkeit der insgesamt 16 Wohnungen wieder sicher. „Immobilienbesitzer haben eine Verantwortung für die Bewohner*innen. Das hat die Stadt mit ihrem entschlossenen Handeln deutlich gemacht“, befürwortet Anja Passlack das Vorgehen.
Mit 192 Millionen Euro Auftragsvolumen Wachstumsmotor im Wirtschaftsraum Bremen
„Rund 192 Millionen Euro haben wir 2024 in die vorhandenen und neuen Immobilien investiert und damit die Beschäftigung zahlreicher Bau- und Handwerksunternehmen gesichert“, berichtet Dr. Christian Jaeger. „Damit ist die GEWOBA ein verlässlicher Wachstumsmotor im Wirtschaftsraum Bremen.“ Mit ihren regelmäßigen Instandhaltungs- und Modernisierungsprogrammen entwickelt das Unternehmen seine Siedlungen zukunftsgerecht weiter: 2024 mit einem Gesamtvolumen von 115,9 Millionen Euro (davon 22,9 Millionen Euro in Bremerhaven). Schwerpunkte bilden dabei die Elektromodernisierung für 1.905 Wohnungen, die energetische Modernisierung für 408 Wohnungen sowie die Badmodernisierung in 837 Wohnungen. Allein in Bremerhaven hat das Unternehmen 330 Bäder modernisiert, darunter in den 126 Wohnungen im Hochhaus Hans-Böckler-Straße 70 in Leherheide.
Die größten Modernisierungsvorhaben für 2025 und 2026 sind die energetische Modernisierung von 30 Gebäuden mit 1.012 Wohnungen in der Bremer Neustadt (Gartenstadt Süd) sowie die umfangreiche Modernisierung des Hochhauses Neuwiederstraße 3 in Osterholz-Tenever.
Das Ziel bleibt bezahlbarer Neubau: fast 700 Wohnungen im Bau
Bezahlbaren und bedarfsgerechten Wohnraum für Haushalte mit mittlerem und geringem Einkommen zu bauen ist das ambitionierte Ziel der GEWOBA, das sie seit knapp zwölf Jahren verfolgt. Dafür investierte das Unternehmen vergangenes Jahr 76,4 Millionen Euro. 2024 befanden sich insgesamt 697 Wohnungen im Bau, davon 603 preisgebunden. Dazu kamen 28 Gewerbeeinheiten. 111 Wohnungen hat das Unternehmen 2024 fertiggestellt. Davon werden 107 Wohnungen preisgebunden ab 6,50 Euro pro Quadratmeter vermietet. Alle Gebäude errichtet die GEWOBA energieeffizient nach KfW 55- oder KfW 40-Standard. „Damit wir auch in Zukunft wirtschaftlich bauen können, braucht es weiterhin eine wirksame Förderkulisse. Außerdem stellen wir unsere Baustandards kritisch auf den Prüfstand, um die Herstellungskosten zu senken.“
In der Gartenstadt Werdersee sind bereits 207 der insgesamt 249 Wohnungen fertig. Bis Ende 2026 können auch die letzten 42 Mietparteien einziehen. Eine Kita, ein Supermarkt sowie weitere Einzelhandels- und Dienstleistungsangebote ergänzen das Neubaugebiet.
Ebenfalls direkt hinter dem Habenhauser Deich entsteht mit den Seehöfen ein weiteres Klimaquartier. Auf dem ehemaligen Militärgelände baut die GEWOBA neun barrierefreie Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 216 Wohneinheiten. Mindestens 85 Wohnungen werden künftig preisgebunden vermietet. Außerdem wird hier, ebenso wie in der Gartenstadt Werdersee, das Segment des preisgedämpften Wohnraums mit einer Maximalmiete von 9 Euro pro Quadratmeter für Haushalte mit mittlerem Einkommen angeboten. Die Fertigstellung der ersten Wohnungen in den Seehöfen plant das Unternehmen für Frühjahr 2026.
Für gemeinschaftliches und inklusives Wohnen steht das GEWOBA-Neubauprojekt Kaffeequartier in der vorderen Überseestadt. Direkt am Hilfe-Adolf-Platz baut das Unternehmen aktuell zwei dreigeschossige Mehrparteienhäuser mit insgesamt 72 preisgebundenen und barrierefreien Wohnungen. Zu den zukünftigen Mieter*innen gehören eine Inklusiv-WG sowie die gemeinschaftliche Wohninitiative „Meethouse“. Zusätzlich wird eine Kita mit 60 Plätzen die Räume im Erdgeschoss beziehen. Die Fertigstellung ist für Herbst 2025 geplant.
Im April 2025 sind die ersten Mieter*innen in die barrierefreien Wohnungen im Kistner-Carré eingezogen. Direkt an der Geeste, auf dem historischen Gelände der ehemaligen Kalksandsteinfabrik H. F. Kistner in Bremerhaven-Lehe, hat das Unternehmen zwei Gebäude mit 66 preisgebundenen Wohnungen fertiggestellt.
Auch im Hartmannstift in Bremen-Vegesack konnten die ersten Wohnungen bezogen werden. Von dem Kooperationsprojekt auf dem ehemaligen Krankenhausgelände hat die GEWOBA vier Gebäude mit insgesamt 32 preisgebundenen Wohnungen übernommen. Ergänzt wird das neue Wohnquartier durch eine Kita, eine Tagespflegeeinrichtung und eine Wohngemeinschaft für beeinträchtigte Menschen. Bis zum Spätsommer 2025 soll das gesamte Areal mitsamt Außenanlagen fertig sein.
Die Arbeiten auf der Baustelle des Q45 schreiten planmäßig voran. 2024 stand der aufwendige Innenausbau des Hochhauses im Mittelpunkt. Gleichzeitig startete der Rohbau der zwei Neubauten. Insgesamt entstehen auf der Fläche 162 Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen sowie acht Gewerbeeinheiten, unter anderem für eine Kindertagespflege, das Quartiersmanagement und eine Gastronomie. Die vollständige Fertigstellung des Projektes ist für Anfang 2026 vorgesehen. Im Hochhaus werden die ersten Mieter*innen zum 1. November 2025 und in den Neubauten zum 1. Februar 2026 einziehen können.
Im Frühjahr 2025 feierte die GEWOBA mit dem Spatenstich beim Projekt Nordquartier einen wichtigen Meilenstein in Osterholz-Tenever. Auf der ehemaligen Rückbaufläche an der Neuwiederstraße entsteht ein moderner und energieeffizienter Neubau für einen Supermarkt, der die Versorgungslücke im Ortsteil schließt. In den oberen drei Etagen werden 25 barrierefreie und preisgebundene Wohnungen realisiert. Zusätzlich sind eine Fläche für ein Bäckerei-Café sowie Räume für die Lebenshilfe e.V. geplant.
Auf berichte.gewoba.de befindet sich eine Übersicht aller in 2024 fertiggestellten und laufenden Neubauprojekte.
GEWOBA-Klimapfad: „Wir sind auf Kurs“
„Ein klimaneutraler Gebäudebestand bis 2038“, so fasst Anja Passlack das Klimaziel der GEWOBA zusammen. „2024 konnten wir die Emissionen um insgesamt 8,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr reduzieren, entsprechend zum Referenzjahr 1990 inzwischen um 69 Prozent. Wir sind auf Kurs.“ Eine wichtige Rolle auf dem Weg zum Klimaziel spielt der Ausbau von Photovoltaik (PV), den die Tochtergesellschaft GEWOBA Energie GmbH (GEG) vorantreibt. Von 2022 bis 2024 hat das Unternehmen die Zahl der Anlagen verdoppelt und die Leistung verdreifacht. Damit verfügt die GEWOBA aktuell über 62 PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von knapp 2.000 Kilowatt Peak. „Auch in den folgenden Jahren werden wir das Potential für den Ausbau von PV-Anlagen auf den Dächern unserer Gebäude weiter ausschöpfen. Das betrifft sowohl unsere Neubauten als auch die Dächer der Gebäude, die wir grundlegend modernisieren. Bis 2029 wollen wir 152 PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 5.300 Kilowatt Peak betreiben“, erklärt Anja Passlack.
Weitere Erfolge in der Wärmewende verspricht sich die GEWOBA von Kooperationsprojekten, in denen Partner mit einem gemeinsam genutzten Nahwärmenetz Synergieeffekte erzielen und dadurch Energie und Kosten sparen. Zum Beispiel im Quartier Koringstraße/Gärdesstraße in Aumund-Hammersbeck. Hier soll der Strom aus PV-Anlagen auf GEWOBA-Dächern für den Betrieb einer Groß-Luft-Wasser-Wärmepumpe auf dem benachbarten Gelände der Oberschule Borchershöhe genutzt werden. Ziel ist ein Nahwärmenetz, das sowohl die Schule und Kita als auch 168 GEWOBA-Wohnungen versorgt. Ein zweites sehr ähnliches Kooperationsprojekt planen die Partnerunternehmen in Woltmershausen.
Ein wesentlicher Hebel zur Dekarbonisierung liegt in der Versorgung mit Fernwärme. Aktuell sind rund 70 Prozent der GEWOBA-Wohnungen mit Fernwärme versorgt, in den nächsten Jahren soll die Quote – abhängig vom Netzausbau – auf 80 Prozent gesteigert werden. Das haben swb und GEWOBA in einer gemeinsamen Absichtserklärung festgelegt.
Mit innovativen Aus- und Weiterbildungskonzepten dem demografischen Wandel begegnen
536 Mitarbeiter*innen beschäftigt die GEWOBA (Stand 31.12.2024), davon rund 30 Prozent im Alter von über 55 Jahren. Auf die absehbaren Veränderungen bereitet sich das Unternehmen seit einigen Jahren intensiv vor. Dazu gehören die Ausweitung der Aus- und Weiterbildung, die Förderung von Fach- und Führungsnachwuchs innerhalb der Belegschaft und die Steigerung der Arbeitgeberqualität – insbesondere mit Blick auf eine diverse Belegschaft.
„Um als Ausbildungsbetrieb attraktiv zu sein, entwickeln wir Projekte, innerhalb derer die Auszubildenden mit einem hohen Maß an Eigenverantwortung zusammenarbeiten“, sagt Anja Passlack. Dazu gehört zum Beispiel der neue Instagram-Kanal der GEWOBA-Stiftung zur Förderung der Bildung im öffentlichen Schulwesen. Vier bis fünf Auszubildende besuchen jeden Monat ein gefördertes Schulprojekt, drehen dazu einen kleinen Film, den sie selbst schneiden, und produzieren den Beitrag für Instagram. „Die Azubis lernen in diesem Projekt sich selbst als Team zu organisieren, planen ihre Arbeit eigenständig, überwinden Schwierigkeiten und sehen direkt die Ergebnisse. Und die sind wirklich gut“, freut sich Anja Passlack. Ein weiteres Projekt, das im Sommer 2025 an den Start gehen soll, wird die Ausbildung im Unternehmen noch deutlicher verändern: Unter dem Namen Young Service soll eine Gruppe von Auszubildenden im Rotationsverfahren den gesamten Vermietungs- und Verwaltungsprozess für einige ausgewählte Quartiere eigenständig übernehmen – natürlich immer mit dem Rückhalt erfahrener Kolleg*innen.
Nah bei den Menschen: Rund 4 Millionen Euro für soziale Projekte
„BEGEGNET EUCH!“ lautete das Jubiläums-Motto zum 100. Geburtstag der GEWOBA im vergangenen Jahr. Es war Aufforderung und Einladung zugleich, an den zahlreichen Aktivitäten teilzunehmen, die das Unternehmen bewusst vor allem für seine Mieter*innen und in den eigenen Quartieren angeboten hat. „Unsere soziale Ausrichtung ist fester Bestandteil der GEWOBA-DNA, Menschen zusammenzubringen dementsprechend ein wichtiger Baustein unserer täglichen Arbeit“, so Anja Passlack. „Persönliche Begegnungen sorgen für gegenseitiges Verständnis und stärken das nachbarschaftliche Miteinander.“ Das fördert die GEWOBA, in dem sie jährlich rund 4 Millionen Euro in eigene Projekte investiert, die vor allem Familien beziehungsweise Kindern und Jugendlichen sowie älteren Menschen zugutekommen. Das Unternehmen unterstützt aber auch zu einem erheblichen Teil die Angebote der zahlreichen Akteure in den Quartieren, die sich passgenau an den Bedürfnissen der Bewohner*innen orientieren. Fast 65.000 Menschen konnten davon im Berichtsjahr profitieren.
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